Im Italien des 17. Jahrhunderts entwickelte sich der so genannte Stylus Phantasticus, eine dramatische Improvisationskunst mit teilweise dissonant-bizarren Figuren. Die Barockharfenistin Luise Enzian und Asya Fateyeva auf dem Saxophon greifen diesen ebenso freien wie virtuosen Stil auf, wenn sie Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber und Giovanni Antonio Pandolfi Mealli spielen. Dafür verwenden sie Ostinato-Strukturen, über denen die Soloinstrumente, ähnlich wie in der heutigen Improvisationspraxis des Jazz, komplexe Kontrapunkte entwickeln. Freie Improvisationen über Bassmodelle von Komponisten wie Ascanio Mayone und Johann Jakob Froberger für Harfe solo ergänzen das Programm.
AUSFÜHRENDE
Barockduo Luise Enzian & Asya Fateyeva
Das 1987 von Karl-Heinrich Müller (1936–2007) gegründete Museum ist ein Ensemble aus Landschaft, Architektur und Kunst. Am Anfang stand ein von Ausläufern der Erft umgrenzter Park von 1816 mit historischem Baum-und Pflanzenbestand, der eigentlichen Insel Hombroich. Aus dem verwilderten Park und angrenzender Ackerfläche gestaltete der Gartenarchitekt Bernhard Korte eine außergewöhnliche Park-und Auenlandschaft in Balance von Naturbelassenheit und pflegendem Eingriff. Der Bildhauer Erwin Heerich entwarf für das Areal zehn begehbare Skulpturen, die als Tageslichtmuseum konzipiert sind und in denen die Kunstsammlung des Stifters zu sehen ist. Das Museum Insel Hombroich ist Landschaftsschutzgebiet und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Um Kunst und Natur sinnlich erfahrbar zu machen, wird bewusst auf Beschilderungen und didaktische Hinweise verzichtet.